Artenschwund, die Zerstörung von Lebensräumen und Vergiftung der Umwelt, das ist für ArtenforscherInnen nichts Neues. Wir wissen das seit Jahrzehnten, taten es bei jeder Gelegenheit kund - und warteten vergeblich auf Gehör. Die Artenforschung (Taxonomie) verschwand weitgehend von den Universitäten, und mit den Stellen auch die Expertise. Schade, denn die biologische Krise ist real und global sterben die meisten Arten wohl aus, bevor wir sie entdeckt haben.
Artensterben! Hauptsächlich verursacht durch Landverbrauch, intensive Monokulturen, Überdüngung und Pestizide: Das rasche Verschwinden von Insekten aus Schutzgebieten und von Autoscheiben, von Blumen aus Feldern und Wiesen und von Vögeln aus Gärten und Fluren ist offensichtlich. Die Medien berichten, endlich! Die gewaltige Problematik dahinter ist aber erst wenigen bewusst.
In der Natur hängt alles mit allem zusammen. Deshalb fehlen nicht nur ein paar Bestäuber oder hübsche Schmetterlinge: Nahrungsketten und Stoffkreisläufe werden unterbrochen. Ökosysteme verarmen und veröden, ihre Leistungen wie die Produktion von Nahrung, sauberem Wasser oder Bodenfruchtbarkeit gehen zurück, sie werden instabil gegen Veränderungen der Umweltbedingungen. Lebende Riffe, Wälder, Moore, Böden speichern riesige Mengen an Treibhausgasen, tote nicht. Biokrise und Klimawandel befeuern sich gegenseitig! Früher oder später kommt es zu Kettenreaktionen, wie Dominosteine kippen dann Systeme.
Funktionierender Klimaschutz alleine reicht nicht! Das Leben ist empfindlich, wir vernichten es gerade in nie dagewesener Geschwindigkeit, Brutalität und Ignoranz. Wir vernichten unsere eigene Lebensgrundlage.
In meinen Büchern und Vorträgen spreche ich Klartext und höre nicht wie sonst üblich da auf, wo es richtig unangenehm wird: Schneller und heftiger als das Steigen der Meere trifft uns das Große Sterben. Wenn wir auch nur halbwegs so weitermachen wie bisher, ist bald Schluss mit Zivilisation. Spätestens wohl etwa 2030-2050 kollabieren riesige Ökosysteme, Kettenreaktionen setzen ein, wirtschaftliche und politische Verwerfungen treffen jeden Winkel der Welt. Niemand bleibt verschont. Die Biokalypse.
Unsere Natur stirbt - außer wir tun endlich was!
Diese Frage höre ich öfter. Die Antwort: Weil es unbedingt nötig ist! Wir brauchen einen globalen Sinneswandel! Für die Natur, die Evolutionsgeschichte, die Schöpfung, mich, meine Kinder, das Wohl der Menschheit. Naturschutz, die Bedeutung von Artenvielfalt, halbwegs intakten Lebensräumen und leistungsfähigen Ökosystemen, wird immer noch sträflich unterschätzt!
An dem, was Manche heute noch nicht einmal für eine Krise von Bienchen und Blümchen halten, hängt das Schicksal der Menschheit, sogar noch unmittelbarer als am Klima. Für Biokrise wie Klimakrise gilt: So gut wie jede neue Studie oder Prognose ist bedrohlicher als die vorherige. Praktische Konsequenzen? Beim Klima: Ungenügend. Bei der Biokrise: Gleich Null. Und das kann ich als Artenforscher, als Mensch und als Verantwortlicher für meine Kinder nicht schweigend hinnehmen.Übrigens bin ich ein Optimist. Trotz vieler mächtiger und prominenter Gegenbeispiele weigere ich mich zu glauben, dass wir dumm genug sind, die kollektive Selbstzerstörung einfach so hinzunehmen.
- Der vorerst erfolgreiche Einsatz für den Hambacher Forst
- Das Volksbegehren Artenvielfalt in Bayern
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